Kolpingsfamilie Bamberg ehrt langjährige Mitglieder

Zur Erinnerung an den seligen Adolph Kolping, der am 4. Dezember 1865 gestorben ist, feierte die Kolpingsfamilie Bamberg am letzten Wochenende den Kolpinggedenk-tag. Zu Beginn des Festabends begrüßte der Vorsitzende Wolfgang Burgis die Anwesenden, u. a. das Ehrenmitglied Norbert Seiler und den Ehrengast des Abends, Landespräses Domvikar Christoph Wittmann aus München.

Als kurze Einführung wählte W. Burgis die Ansprache eines Kolpingpräses zum Kolpinggedenktag: „Manchmal kommt mir der Alltag wie ein Wimmelbild vor. Wo soll man zuerst hinschauen, auf was soll man sich konzentrieren. Der Alltag ist durchgetaktet mit vielen Aufgaben und er erschlägt einen förmlich, was da täglich an Nachrichten auf uns einprasselt. Es ist wirklich viel, was wir zu verkraften haben: Klima, Krieg, Inflation, Corona, Gefährdung unseres Wohlstands usw. Unser Verbandsgründer der selige Adolph Kolping, kämpfte seinerzeit mit ähnlichen gesellschaftlichen Herausforderungen. Die Stimmung in der Gesellschaft war ebenfalls aggressiv und es herrschte viel Wut auf ungerechte Machenschaften in Politik, Wirtschaft und Kirche. Doch A. Kolping ließ sich nicht entmutigen.“ Burgis sagte, dass Kolping trotz allen seinen Blick auf das Schöne, das Liebevolle, das Versöhnende und das Gerechte hatte. Seine Sicht der Dinge war geprägt vom Evangelium Jesu Chrisit. Letztendlich tat Kolping das, was Jesus Christus von uns verlangt, wenn er sagte: „Gebt acht und bleibt wach! Seid wachsam!“ Adolph Kolping hatte diesen wachen Verstand, um die Nöte der Zeit zu sehen.

 

Demokratie stärken

Die Festansprache zum Thema „Demokratie stärken“ hielt der oberste Vertreter des Kolpingwerkes in Bayern, Landespräses Domvikar Christoph Wittmann aus München. In seiner Rede erklärte der Landespräses zuerst einmal die Begriffs-bestimmung Demokratie: „Demokratie ist eine Staatsverfassung, in der die Herrschaft bzw. die Machtausübung auf der Grundlage politischer Freiheit und Gleichheit, sowie weitreichender politischer Beteiligungsrechte erwachsener Staatsbürger erfolgt. Demokratie ist die Macht des Volkes über das Volk. Es geht um Partizipation. Wenn keiner zur Wahlurne geht… was dann? Es geht also um Respekt und Selbstverpflichtung zu friedlicher Zusammenarbeit,“  so der Referent. Weiter erklärte er die Werte der Demokratie: Demokratie ist nicht selbstverständlich, sondern auch in unserem Land hart erkämpft und mit viel leidvollen Erfahrungen errungen. Sie ist das Ergebnis einer kompletten Niederlage nach Gewaltherrschaft und menschenverachtenden Strukturen. Unserer freiheitlichen Demokratie liegen Werte zugrunde, die unabdingbar mit ihr verbunden sind. Wichtige Errungenschaften der Demokratie sind: Entscheidungen zu akzeptieren, die demokratisch getroffen wurden, auch wenn man sie selbst nicht unterstützt. Politische Gegner nicht als Feinde zu betrachten und fair mit ihnen umzugehen. Tolerant gegenüber anderen Lebensentwürfen und Perspektiven zu sein. Sich an demokratischen Prozessen, wie Wahlen zu beteiligen und sich bürgerschaftlich zu engagieren. Achtung der Menschenrechte, vor allem das Recht jedes Menschen auf Leben und die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit.“ Zum Schluss seiner Ansprache gab Landespräses Christoph Wittmann konkrete Beispiele für die Kolpingsfamilie, was zu tun ist, wie wir in unserer Gesellschaft die Demokratie stärken können.

 

Treue Mitglieder geehrt

Nach der Ansprache von Landespräses Christioph Wittmann ergriff Vorsitzender Burgis das Wort und bedankte sich bei dem Festredner. Zu Beginn der anstehenden Ehrungen sagte der Vorsitzende Burgis das Kolping-Zitat: „Anfangen ist oft das Schwerste, Treubleiben aber das Beste!“ Letzteres hätten die Jubilare über viele Jahrzehnte beispielhaft vorgelebt. Präses Prof. Alfred Hierold dankte für das Engagement und den Mut, sich über so eine lange Zeit zu Kolping und seinem Werk zu bekennen. Mathilde Bauernschmitt wurde für 25 – jährige Mitgliedschaft geehrt, Angelika Nehr, Wolfgang Seiler, Udo Linz und Michael Fischer-Hoyer für 40 Jahre, Marianne Lotter, Monika Reus, Maria Sauer, Erika Seiler, Hanne Seiler, Regina Burgis und Wolfgang Burgis für 50 Jahre und Josef Sauer gehört dem Kolping-Verband schon 60 Jahre an. Wolfgang Burgis und Präses Hierold überreichten Ehrenurkunden, Ehrennadeln und kleine Präsente. Besonders erfreulich war, dass zwei neue Mitglieder in die Kolpingsfamilie Bamberg aufgenommen werden konnten. Die beiden, so die zweite Vorsitzende Monika Flanse, die die Aufnahme am Sonntag im Festgottesdienst der Oberen Pfarre vollzog, sind aufgehoben in einer familiären weltweiten Solidargemeinschaft. Der Kolpinggedenktag im Kolpinghaus und eine Heilige Messe in der Oberen Pfarre gehören zum festen Bestandteil der jährlichen Veranstaltungen der Kolpingsfamilie Bamberg.

Zwischen dem Geburtstag des seligen Adolph Kolping am 8. Dezember 1813 und seinem Todestag am 4. Dezember 1865 erinnern bundesweit mehr als 220.000 Mitglieder in 2.350 Kolpingsfamilien an ihren Gründer Adolph Kolping. Kolping International hat ca. 500.000 Mitglieder in 65 Ländern der Welt. Dazu gehört auch das Kolpingwerk Ukraine mit fast 1000 Mitgliedern in 25 Kolpingsfamilien. Seit dem Kriegsausbruch Ende Februar 2022,  kümmert sich KOLPING Ukraine um die Versorgung von Flüchtlinge.

 

Das Bild zeigt v.r.n.l.:

Das Bild zeigt von links: Michael Fischer-Hoyer, Landespräses Christoph Wittmann, Vorsitzender Wolfgang Burgis, stv. Vorsitzende Monika Flanse, Udo Linz, Regina Burgis, Hanne Seiler, Erika Seiler, Josef Sauer, Maria Sauer und Präses Prof. Alfred Hierold. Foto: Fritz Flanse

Regina Burgis