Kolpingsfamilie bedankt sich bei treuen Mitgliedern – Kolpings Botschaft ist immer noch aktuell

Der Gedenktag ist ein Jahrestag, an dem die Kolpingsfamilien an den großen Sozialreformer Adolph Kolping erinnert und ein Höhepunkt im verbandlichen Leben jeder Kolpingsfamilie. „Wir sind Kolping – und stolz darauf!“ Darin sind sich die Mitglieder der Kolpingsfamilie Bamberg bei ihrem Gedenktag einig. „Adolph Kolping hat die Zeichen seiner Zeit wahrgenommen und gedeutet. Er hat erkannt, unter was die Menschen leiden und was sie brauchen. Aus dieser Sorge heraus entstand das, was sich mittlerweile in über 60 Ländern der Welt ausgebreitet hat: das Kolpingwerk.“ Mit diesen Worten würdigte Vorsitzender Wolfgang Burgis beim Kolping-Gedenktag den internationalen katholischen Sozialverband mit seinen mittlerweile über 240 000 Mitgliedern in Deutschland. Weltweit in über 60 Ländern: 400.000.

 

Weltweit setzen Kolpingsfamilien Zeichen der Solidarität und Hoffnung

Hier knüpfte auch der Festredner Dr. Markus Demele, Generalsekretär des internationalen Kolpingwerkes, an. Überall auf der Welt habe die Corona-Pandemie die Arbeit von Organisationen und Gruppen wie beispielsweise Kolpingverbänden vor große Herausforderungen gestellt. Gleichzeitig zeige die Krise, wie wertvoll die internationale Gemeinschaft und ihre Solidarität in solchen Notzeiten ist. Überall habe die Corona- Pandemie Menschen hart getroffen, ganz besonders die Ärmsten. „Doch in unserem Kolpingverband wird niemand alleine gelassen: Weltweit setzen Kolpingsfamilien Zeichen der Solidarität und Hoffnung“, so berichtete der Sozialwissenschaftler und Diplom-Theologe Demele. Zur großen Angst um die Gesundheit komme für unzählige Menschen weltweit die Sorge um das existentielle Überleben. „Wovon soll ich meine Familie ernähren, wenn ich zu Hause bleiben muss und kein Geld verdienen kann?“, fragen sich zum Beispiel vielerorts arme Taglöhner und solche, die sich ihr tägliches Brot auf der Straße verdienen. „Umso beglückender ist es“, so der Generalsekretär, „dass im Kolpingverband Nächstenliebe und aktive Hilfe für viele ganz selbstverständlich ist“. Rund um die Welt helfen Kolpingschwestern und Kolpingbrüder mit, dass Schlimmste dieser Krise für möglichst viele abzufedern. Demele: „Gerade in einer Krise wie dieser Pandemie zeigt sich, was die Gemeinschaft im Verband zu leisten vermag“.

 

Langjährige Mitglieder geehrt: Das Vermächtnis Kolpings leben

Das Motto „Treu Kolping“ haben sich 11 Kolping-Vereinsmitglieder in Bamberg besonders zu Herzen genommen. Wer so lange einem Verein angehört wie die 10 Jubilare, verbindet seine persönliche Geschichte und viele einzigartige Erinnerungen mit der Kolpingsfamilie, deren Leitgedanke lautet: „Verantwortlich leben – solidarisch handeln“.

Nicht alle Mitglieder konnten z. B. aus gesundheitlichen Gründen der Feier beiwohnen, um die Urkunden für langjährige Treue zu übernehmen. Georg Lotter etwa wird, wie einigen anderen auch, die Auszeichnung für 75 Jahre Treue nachgereicht. Für 70 Jahre geehrt wurden Alois Biermeier, Josef Gorki und Sebastian Hümmer. Seit 65 Jahre dabei ist Otmar Postler und seit 60 Jahre Josef Wachtler und Gerhard Zankl. Für 25 Jahre wurden mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet: Brigitte und Willi Endres sowie Marieluise Göller und Matthias Göller. Für alle Jubilare gab es eine Ehrenurkunde sowie ein Präsent von der Kolpingsfamilie.

Der Kolpinggedenktag nahm seinen Auftakt mit einem feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Anna, den Präses Prof. Dr. Alfred Hierold zelebrierte. Monika Flanse, Stv. Vorsitzende, freute sich darüber, im Anschluss an die Messfeier vier neue Mitglieder in die Kolpinggemeinschaft aufnehmen zu können. Dabei segnete Präses Hierold zuvor die Kolpinganstecknadeln, die jedes Neumitglied erhielt.

Die 1855 als „Katholischer Gesellenverein Bamberg“ gegründete Kolpingsfamilie besteht heute aus über 140 Mitgliedern, die sich in diesem Verband sozial engagieren — ganz nach dem Ausspruch Adolf Kolpings: „Wenn jeder auf seinem Platz das Beste tut, wird es in der Welt bald besser aussehen.“

 

Josef Wachtler

Bilder von Fritz Flanse